Netzwerke und Seilschaften
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MLM

Großes Schicksal in einer kleinen Welt

Drama am Wegesrand


29.8.2005

Auf den Grashalmen, auf dem Erdboden, überall um uns herum spielen sich Dramen ab: der Sandfloh hier, der Käfer dort, sie krabbeln und kämpfen, sie erringen Siege, sie gehen unter. Aber keiner merkt es. Außer ihnen. Wir, die Menschen sind zu groß, zu groß für ihre Welt. Und sie, sie sind zu klein für unsere Welt. Wir bemerken sie nicht.

Genauso ist es auch im Internet. Viele Foren, in den sich Kriege abspielen, Kampfesszenen von gekonnter Virtuosität bis zu jämmerlichstem Schmierentheater. Aber niemand bemerkt es. Die Akteure, ein kleiner Haufen, der nur sich sieht, sich als Mittelpunkt der Welt, in seiner Arena, die seine Welt ist und von der er glaubt, daß jeder sie sieht, jeder ihn ansieht, daß die ganze Welt an seinem Schicksal teilnimmt.

Doch der Schein trügt. Selbst die größten und bekanntesten Foren, auch die der Parteien, sind Kaffeekränzchen, Stammtische, wo nach kurzer Zeit Jeder Jeden kennt. Wo vor lauter Grabenkriegen und Schmiederänken außer den Festgesessenen niemand weiß, worum es geht - und wo niemand es wissen will. Die Außenwelt geht achtlos vorbei. Doch da unten, da ist Schicksal, da sind Dramen...

- * -

Drama

Prolog

Eine RIESIGE WELT. Die Welt des "Network-Marketing". Und ein Stimmchen erhebt sich in der Arena, in seiner Welt...

Ein zweites Stimmchen zirpt:

Es zirpt das alte Lied von dem Erfolglosen, der da schreibt (so sagt es) pathetisch und lächerlich.

Und überhaupt: woanders ist es ja noch viel schlechter! Jawoll!

Jawoll? Kein Echo. Nicht ein Ton. Totenstille. Bis jemand zaghaft, vorsichtig, etwas anderer Meinung ist:

"groni". Sein erster Forumsbeitrag. Und sein einziger.

Die Handlung beginnt.

Auftritt: der Chef

Der Lokalmatador. Auf seinem Blatt. Kurz. Knapp. Und erfolglos. Hatte er doch ansehen müssen, wie seine große Papierflotte zersägt wurde. [3] Kurz. Knapp. Und messerscharf.

Nein, darüber [3] redet er nicht...

Hätte er auch nur einen winzigen Funken gehabt, er hätte ihn blitzen lassen. Aber nein, gegen DIE Kritik [3] kann er nichts dagegenhalten.

 
Was wir sehen, ist eine Momentaufnahme. Klick! 25.8.2005, früh am Morgen. Wir sehen:

Wir sehen, daß wir etwas nicht sehen. Da fehlt etwas!

Drehen wir die Uhr zurück - bis zu jenem Moment, als jemand eifrig schrieb:

Strafanzeige, sieh mal Einer an!

Die Sache hat nur einen Haken: Es gab keine Strafanzeige.

Sie gestatten, daß ich mich vorstelle? Mein Name ist Deckers. Aribert Deckers. Es gab keine solche Strafanzeige. Und schon gar keine zwei davon.

Die Comedia nimmt ihren Lauf. Ob Shakespeare oder Moliere solche Figuren hätten besser erfinden können?

Die Kompanie rumort hinter den Kulissen und wir sind wieder bei dem, was wir schon sahen:

Irgendwie, und überhaupt, hat der "mitleser" ein Feuerchen angezündelt, das nun glimmt, aber dem Nachschub fehlt es...

Eine "PM" ist eine persönliche Mitteilung im Innern eines Forums, so ähnlich wie Email.

Statt auf die Frage zu antworten, was ER denn getan habe, zündelt "mitleser" weiter:

"online" heißt: wir sehen ihn in flagranti. Einen Beitrag hat er geschrieben, dann noch eine Änderung gemacht und dann die geänderte Fassung als NEUEN Beitrag ins Forum geschrieben.

Danach löscht er den oberen Beitrag von "verfasst: 23.08.2005, 21:38 Uhr"

Die Behörden melden Seiten ab. Behauptet er... Meine Seiten. Behauptet er...

Alle Achtung, da lügt jemand wie gedruckt! Aber bei MLM-ern fällt das nicht so auf. Die rosarote Brille verdeckt die Konturen, die Realität verschwimmt...

Und dann nennt mich "mitleser" auch noch "Volkers Deckers"... Warum? Um seine Spuren zu verwischen. Aber das merkt ja keiner..

Am anderen Morgen ist die Dame im jugendlichen Überschwang (wie nennt man diese Besetzung noch im Theater...?) - eifrig sich bedankend - guten Mutes und des Weges:

Des Weges in eine Pleite, zu der sie mit List und Tücke gelockt werden soll.

Aber, warum der Dame nicht gnädig sein und ihr eine Warnung zukommen lassen? Ich tat das. Und so dankte sie es mir:

Wie vehement die Frau auftritt und wie vehement sie sich verteidigt. Die Fragen allerdings, die ich ihr gestellt habe, die verschweigt sie wohlweislich...

Aber diesem Fehler kann man abhelfen. Dies war meine Email:

Die Frage nach dem angeblich geprüften Plan für die Ich-AG ist sehr wichtig - nicht für mich, sondern für jene, die im Glauben an diesen Plan sich in eine Existenzgründung per ICH-AG stürzen.

Die Reklame zum Anwerben von Arbeitslosen war sehr deutlich, siehe folgende Beispiele:

Tatsachenbehauptungen der Sabine Wiesenthal:

Tatsachenbehauptungen des Peter Devaere:

Obige Beispiele sind ein Bruchteil der tatsächlich erfolgten Werbekampagne von Sabine Wiesenthal und Peter Devaere.

"Ich-AG", also gezielt Jagd auf Arbeitslose. Doch wer, bitteschön, hat diesen "Gründungsplan" geprüft und wer, bitteschön, hat ihn genehmigt!?

Fragen, die Sabine Wiesenthal schon wieder nicht beantwortet. Fragen, bei denen sie sogar deren Inhalt verschweigt...

Meine 2. Frage bezog sich auf ein Interview: Angeblich hatte eine Zeitung eine Anfrage wegen eines Interviews gestellt.

Anfangs schrieb Sabine Wiesenthal in ihrer Reklame von der "TAZ":

Sie blieb aber - wie auch Peter Devaere - dann bei der Behauptung, daß es die "FAZ" sei:

Nachdem die angebliche Anfrage wegen des Interviews im Mai erwähnt wird: Wann endlich hat das Interview stattgefunden und wie ist es ausgegangen? Und mit welcher Zeitung? Falls überhaupt...

Wenn - wie man sieht - mit der ANKÜNDIGUNG - eines Interviews geworben ist, ist die Frage legitim, was aus diesem Interview geworden ist. Vor allem ist die Frage interessant für diejenigen, die als Geschäftspartner angeworben werden mit eben jenem Interview als Lockmittel.

Hat das Interview wirklich stattgefunden? Oder, noch genauer: Hat es überhaupt eine Anfrage für so ein Interview gegeben?

Die FAZ teilte mir mit Bedauern mit, daß man außerstande sei - man könne mir diese Frage nicht beantworten.

 
Aus der großen Welt der großen Tageszeitungen wieder zurück auf die Bühnenwelt der Weltbühne der kleinen MLM-er.

Auftritt: "mitleser"

"mitleser" verweist auf eine Stelle der Weltliteratur. In meiner Web-Seite

Netzwerke und Seilschaften
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[ Klinghardt, Chlorella, Kinesiologie ] 
[ Zimmermann, Hypnose,                ]  
[ Becker, Lichtnahrung, Prognos       ] 
[ Schons, Lichtnahrung                ] 
[ März, Prognos                       ] 
[ BNZ, Bioenergetik                   ] 
[ Wolfgang Wagner, Homöopathie        ] 
[ Gabriele Graß, Homöopathie          ]

habe ich 2001 diese Stelle beschrieben. Es ist mir ein Vergnügen, aus meiner Seite zu zitieren:

Meine feine Satire am Schluß entgeht Barbaren und rohen Geisten natürlich völlig...

Ebenso wie ihnen entgeht, daß (was ich damals schon schrieb) die Äußerungen des Hans-Peter Zimmermann strafbar sind. Das sind die heute erst recht, sogar strafverschärft, denn - wie man sieht - die kriminellen Äußerungen des Hans-Peter Zimmermann sind noch immer in seiner Web-Site.

Geschäftsleute. Hans-Peter Zimmermann ist Geschäftsmann. Auch "mitleser", das ist sicher, ist ein Geschäftsmann.

Was sind das für Geschäftsleute, die sich mit solchen kriminellen Handlungen (wie zu sehen sind) ins WWW stellen und glauben, daß die Reklame für sie seien?

Wenn schon der Eine nichts erkennt, so sollten doch wenigstens die Anderen diesen Balken auf dem Bühnenkopf erkennen.

Sollten. Konjunktiv...

Auf den Brettern der Welt steht ein Meister der Jurisprudenz
und verkündet Worte seiner Omnipotenz:

Urheberrecht, Strafrecht, Wettbewerbsrecht. All das beherrscht er.

Denkt er. Und macht er Andere glauben.

Wie nahe IHM das Strafrecht auf den Fersen ist, ahnt niemand...

 
Das Spiel geht weiter: Auftritt "Fleischmann":

"Herr Seitz" - das ist Bernd Seitz, der Betreiber des Theaters, auf dessen Brettl wir hier schauen.

Zu Seitz'ens Aktivitäten gibt es folgende Web-Seiten:
[ Die 100.000-Jobs-Lüge ]
[ Die "100.000-Jobs"-Aktion im freien Fall ]

"freikaufen" - welch' interessante Idee!

Doch so üppig ist es bei den MLM-ern mit dem Geld nicht bestellt.

Tennisspieler sind für Werbung käuflich - gegen Gagen in Millionenhöhe.

Kritikern machen die MLM-er keine solch lukrativen Angebote. Dabei wäre es sicherlich lustig, wenn ausgerechnet ICH ein MLM empfehlen würde.

Nein, Kritiker erhalten von MLM-ern höchstens böse, böse Emails oder böse, böse Briefe. Sogar aus Canada kam neulich ein Brief, so richtig aus Papier, im Couvert, mit Briefmarke darauf.

Die Mailbox eines Kritikers birgt allerhand Grund zur Fröhlichkeit, als da wäre das exemplum Der Schmock der Woche

Was würde Henryk Broder [3] wohl schreiben, wenn er schriebe, weil man ihm schriebe? Im Sommer gab es einen amüsanten Schriftwechsel

Henryk Broder weiß schon, warum er sagt: " ...selber schuld, wenn Sie mir schreiben"

Was also würde Henryk Broder schreiben, wenn man über ihn auf Seitz'ens Brettln deklamieren tät':

Das Pseudonym "scale" benutzt bei network-karriere.com ein Thomas Groh:

Demnach schreibt dieser Thomas Groh über mich

Eine interessante Äußerung, fürwahr... Doch das Drama geht weiter:

2. großer Monolog der Hauptfigur:

Lichten wir die Nebel des Monologs und konzentrieren uns auf die Kernaussagen:

1. Aussage: Kritik behindert das Geschäft, weil die Behandlung der Kritik Zeit kostet.

2. Aussage: Wenn wegen der Kritik gefragt, konnte Sabine Wiesenthal die Frager beruhigen. Ihr dämmert allerdings, daß die Kritik so fundiert ist, daß sie Vielen das Fragen erspart...

3. Aussage: Der Inhalt der Kritik wird nicht in ausreichendem Maß wahrgenommen.

Die 3. Aussage? Nun, auch ihr Schweigen oder das Ablehnen einer Antwort durch Sabine Wiesenthal ist eine Aussage.

 
Eines ist bei alledem nicht erwähnt: Was wird aus jenen, die sich in eine ICH-AG locken lassen? "Alles hat mal klein angefangen!" Und ist klein geblieben. Ist untergegangen. Diente als Frischfleisch für die MLM-Systeme. Wurde benutzt, verbraucht, weggeworfen.

Was ist aus all jenen geworden, die den Behauptungen der Menschenfischer geglaubt haben? DARÜBER wird in diesem Drama nicht geredet. Eisern wird geschwiegen. Eisern. Denn darüber zu reden hieße zuzugeben, daß im MLM etwas nicht stimmt, hieße zuzugegeben, daß das ganze MLM auf progressiver Händlerwerbung/progressiver Kundenwerbung beruht. Damit bräche das Kartenhaus autohypnotischer Ausbeutung in sich zusammen. Doch DAS darf nicht geschehen!

Damit diese Welt zusammenhält, müssen die Zelte des Theaters gehalten werden - auch wenn man selbst dabei untergeht.

Doch Autohynose hat Lücken. Spätestens dann, wenn in der Perkussions-Universität, der Schule der Nackenschläge, die Wirklichkeit an die Tür klopft und Einlaß begehrt, zerbrechen die Märchen der Gaukler.

 
Epilog

Der Epilog findet in der Zukunft statt, wenn die Märchen zerbrochen sind, die Opfer erwacht sind, wenn die Sieger auf der Straße der Sieger die Schuhsohlen der neuen Sieger auf sich spüren. Wenn die Opfer merken, wie sie verbraucht und ihre Reste ausgespuckt wurden. Falls sie es merken. Denn dies ist die Welt der Sieger. Ihnen gehört das Rampenlicht, ihnen gehört das Theater, ihnen gehört diese Welt. Und sei sie auch noch so klein und existiere nur in ihren Köpfen...

Vorhang!

 
Aribert Deckers


Anmerkungen:

 


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