14.03.2005
------------------------------------------------------------------------------- Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Frank Luerweg,14.03.2005 09:44 Hält Knorpel aus der Zellkultur, was er verspricht? Mit trickreichen Methoden ist es heute möglich, in Zellkulturen Knorpel heranreifen zu lassen, mit dem sich beispielsweise verschlissene Gelenkflächen reparieren lassen. Ob das Verfahren tatsächlich hält, was es verspricht, diskutieren Experten am 31. März und 1. April auf einem internationalen Kongress am Universitätsklinikum Bonn. Interessierte Journalisten sind herzlich eingeladen, an der Veranstaltung im Universitätsclub, Konviktstraße 9, teilzunehmen. Wenn Knie- oder Hüftgelenk verschlissen sind, muss Ersatz her. Bislang transplantieren Orthopäden dazu gerne Knorpel-Knochen-Stücke aus weniger beanspruchten Gelenkbereichen an die defekte Stelle. Neuerdings ist es aber auch möglich, in Zellkulturen "Ersatzknorpel" zu züchten - keine triviale Aufgabe: Die Zellen müssen zunächst durch geeignete Botenstoffe dazu gebracht werden, dass sie sich zu reifen Knorpelzellen weiter differenzieren. Damit sich daraus ein tragender Knorpel entwickelt, setzt man sie teilweise schon in der Kultur mechanischen Reizen aus. Nur wenn alle Bedingungen stimmen, ist der Ersatzknorpel nachher auch stabil genug, um in Hüfte oder Knie seinen Dienst zu tun. "Inzwischen behaupten viele Firmen, sie hätten bei der Züchtung von Knorpel das Ei des Kolumbus entdeckt; wie sich die gezüchteten Knorpelzellen im Gelenk bewähren, bleibt abzuwarten", erklärt Professor Dr. Ottmar Schmitt von der Klinik für Orthopädie. Auf dem Kongress, den die Bonner in enger Kooperation mit der deutsch-iranischen Gesellschaft GIAMOS durchführen, wird das Verfahren mit den herkömmlichen Methoden verglichen. Ein weiterer Schwerpunkt des Kongresses ist der Gelenkersatz mit so genannten minimalinvasiven Verfahren. Dabei versuchen die Mediziner, auf große Hautschnitte möglichst zu verzichten, um sowohl die Infektionsgefahr als auch die Narbenbildung zu verringern. Zudem stellen die Referenten auch neue Trends in der Wirbelsäulenchirurgie vor. Kontakt: Professor Dr. Ottmar Schmitt Klinik und Poliklinik für Orthopädie des Universitätsklinikums Bonn Telefon: 0228/287-4170 E-Mail: o.schmitt {at} uni-bonn.de -------------------------------------------------------------------------------
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