Dokumentation: Der Fall Forum des Gesundheitsministeriums


17.3.2002

Die URL dieses Files: http://www.ariplex.com/ama/ama_dial/adi718-2.htm

Dieses File ist ein MIRROR. Es ist ein Teil einer Dokumentation. Das Original dieses Files befand sich in der Web-Site des http://www.dialog-gesundheit.de * Gesundheitsministeriums.

Zum Verständnis dieses Files ist es ZWINGEND erforderlich, die Einleitung dieser Dokumentation zu lesen!

Die originalen Links in diesem File funktionieren nicht!

Unsere File-Nummern entsprechen dem Aufbau zu dem damaligen Zeitpunkt, als diese Mirror-Seiten als Belegstücke gesichert wurden.

Die Deutsche Amalgam-Page ist mit dem Gesundheitsministerium weder assoziiert noch sonstwie verbunden.

Die in diesem File gemachten Ausagen dürfen auf keinen Fall bedenkenlos als wahr hingenommen werden! Fragen Sie bitte UNBEDINGT immer einen oder mehrere GUTE Ärzte. Denken Sie daran: Es geht um Ihre Gesundheit! Aus genau diesem Grund wurde diese Dokumentation erstellt!

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Autor Thema:   Patientenverfügung
ama
unregistriert
erstellt am: 20. April 2001 22:02           
>Udo Enchelmayer
>Mitglied
>erstellt am: 20. April 2001 21:35

>Also, das ist doch genau das, was ich oben
>geschrieben habe. Ama, manchmal widerlegen
>Sie sich selbst.

Nein, ganz und gar nicht. Lesen Sie GENAUER!

ama
http://www.lesebrille.de
(über Hilfen zum Verstehen)

Margot
unregistriert
erstellt am: 23. April 2001 15:34           
Hallo Herr enchelmayer,
ich stimme ihnen voll zu.
Ich denke nicht daran mich ausweiden zu lassen und ich will für meine Person auch keine Transplantation.
Hirntot ist NICHT tot, entgegen allen Ärztebeteuerungen.
Hr. Dr. Solga, (der der weiss was Sterbende denken)wird das sicher bestreiten, denn da wäre er wohl für's Sterben!

Ich für meine Person sehe mich nicht als Ersatzteillager über das man frei verfügen kann und auch nicht als willenloses Stück Fleisch über das man verfügen kann.

Wenn ich eine Patienverfügung mache und dann wie so ein "liebenswertes" Unwesen zynisch fordert dazu noch eine Verpflichtung zur Organentnahme auf den Bauch gelegt wird, so empfinde ich das als den Gipfel der Kriminalität.

Sollte ich also Dr. Solga als Sterbender in die Hände fallen wird er mich bis zum St.Nimmerleinstag am Leben erhalten ohne die Patientenverfügung zur Kernntnis zu nehmen, es sei denn es ist lukerativ mich auszuweiden, dann überlegt er sich das vieleicht?

Ein Alptraum, absolute Horrorvorstellung.

Dann lieber ein Sprung vom Hochhaus.

Gruss
Margot

PS: ein sprechender Papagei namens "ama" laber,laber,laber,kreisch,kreisch,kreisch!
Hirnlos,einfach hirnlos.

harald Ruf
unregistriert
erstellt am: 23. April 2001 15:43           
Hallo Margot,


dass "Hirntot" nicht tot ist, daran glaube ich jetzt auch. Insoweit hat mich Ihr Beitrag nunmehr völlig überzeugt. Es gibt nichts mehr, was hier noch hinzugefügt werden könnte.

Gruß


p.s. Das "Hirntote" nicht tot sind, können wir ja jeden Tag u.a. auch bei unseren Politikern beobachten.

Dr. Matthias Solga
Mitglied
erstellt am: 24. April 2001 00:49     Sehen Sie sich das Profil von Dr. Matthias Solga an!   Senden Sie Dr. Matthias Solga eine eMail!     
Enchelmayer: Wann ist ein Mensch tot? Interessante Frage!

Margot: vielleicht sollten Sie mal lesen und sich ein wenig an das erinnern, was Sie geschrieben haben. Sie waren es doch, die ganz genau wußte, daß jemand anderes da sterben wollte. Sie wissen doch so genau, wann es soweit ist. Nochmal, extra für Sie: Im zweifelsfreien Fall wird sich jeder an den Wunsch des Patienten halten. Im Zweifelsfall aber muß man sich dem Leben verpflichten.

Wieviel Erfahrung haben Sie denn so mit Sterbebetreuung? Reicht etwa eine, womöglich noch vorgefaßte, Meinung aus, um kompetent über menschliches Leben urteilen zu können? Oder sollte auch auf diesme Gebiet nicht eine fundierte Ausbildung und Erfahrung eine Rolle spielen? Was sagt Ihnen denn so der Name Kübler-Roß? Komme gelegentlich mal darauf zurück.

Margot
unregistriert
erstellt am: 24. April 2001 08:52           
Dr. Solga,


ich habe meine Mutter 7 Monate beim Sterben begleitet! Das werden Sie sicher nicht gelten lassen, klar ich bin ja kein Arzt, nur der weiss wann es Zeit zum Sterben ist.
Was bin ich froh, dass ich die Vormundschaft über meine Mutter hatte und die Ärzte daran hindern konnte sie als Versuchskaninchen hernehmen konnte.
Übrigens mit Unterstützung von Mutters Hausarzt der mir sagen konnte was Sache ist.
Gewissenlose Mediziner haben mir versucht ein schlechtes Gewissen ein zureden, also einem Angehörigen der nervlich und seelisch sowieso am Boden war.
Noch heute verachte ich diese Subjekte von Ärzten zutiefst. Sie haben ohne Skrupel versucht einen Sterbenden zu quälen mit neuen Medikamenten die man ja ausprobieren muss.
Richtig renetentn wurden diese "Ärzte" als sowohl der Hausarzt wie auch ich diese "Behandlung" untersagt haben.

Natürlich werden Sie jetzt wieder ein Argument gegen mich finden, denn Sie können meinen Willen und meine Meinung ja nicht zulassen.
Ich bin zwar kein Mediziner, aber ich weiss wie diese mit Sterbenden umgehen, ich habe es bei meinewm Vater erlebt und bei meiner Mutter und ich kann nur sagen es war verabscheuungswürdig.

Margot

Dirk Peters
unregistriert
erstellt am: 24. April 2001 12:17           
Herr Enchelmayer und Margot,

die Entscheidung zur Organspende ist eine höschstpersönliche. Wenn jemand - egal aus welchen Gründen - sich dagegen entscheidet, so muss man das respektieren. Allerdings kann ich nur hoffen, dass Sie es noch genau so sehen, wenn Sie einmal selbst oder Ihr näherer Umkreis betroffen sind.

Wer allerdings wie Sie, Herr Enchelmayer, argumentiert, der disqualifiziert sich selbst. Vielleicht sollten auch Sie einmal zur Kenntnis nehmen, dass nicht jeder chronisch oder schwer Erkrankte "...seine Organe kaputtgesoffen, .-gefressen und -geraucht hat..."!!!

Ich habe offen gestanden die Schnauze davon voll, mir von Typen, wie Ihnen, die im Grunde genommen keine Ahnung haben, vorhalten lassen zu müssen, dass ich selbst Schuld an meiner Erkrankung bin.

Vielleicht wäre es manchmal angebracht, erst das Gehirn einzuschalten und erst dann zu schreiben...

Dirk Peters
unregistriert
erstellt am: 24. April 2001 13:03           
Margot,

irgendwie habe ich den Eindruck, Sie haben etwas ungewöhnliche Vorstellungen von einer Organtransplantation.

Ich glaube niemand - auch kein Transplantationsmediziner - wird einen Menschen als "...Ersatzteillager über das man frei verfügen kann..." betrachten.

Wie oben bereits gesagt, halte ich es für eine höchstpersönliche Entscheidung, die jeder für sich selber treffen muss.

Ich halte es jedoch für weit überzogen, den damit befassten Personen, seien es Mediziner, Empfänger oder Angehörige, die vor dieser Entscheidung stehen, unethische Motive zu unterstellen.

Sie sollten bedenken, dass es sich um Menschen mit schweren, lebensbedrohlichen Erkrankungen handelt. Als Dialysepatient habe ich das Glück, dass es für mich eine Ersatztherapie gibt, die mir das Überleben ermöglicht. In vielen Fällen z.B. Herz oder Leber (ja Herr Enchelmayer, es gibt auch Lebererkrankungen, die nicht auf Alkohol zurückzuführen sind!!!) gibt es keine Ersatzbehandlungen. Diese Menschen haben nur die Wahl Transplantation oder Tod. Und selbst dann ist es immer noch eine schwere Entscheidung mit vielen Unwägbarkeiten, die man auch nicht so leicht aus dem Handgelenk trifft.

Sie müssen also nicht glauben, dass nun sämtliche in Frage kommenden Organempfänger wie die Geier über Ihrem Sterbebett kreisen und nur darauf warten, dass Ihre EEG-Linie auf Null geht, damit sie "ausgeweidet" werden können.

MfG
Dirk Peters

PS: Ich kann nicht ganz verstehen, warum Sie Dr. Solga so angreifen. Vielleicht schauen Sie sich noch mal sein Posting vom 11. April 2001 00:18 an.

Udo Enchelmayer
Mitglied
erstellt am: 24. April 2001 19:04     Sehen Sie sich das Profil von Udo Enchelmayer an!   Senden Sie Udo Enchelmayer eine eMail!     
Hallo Herr Peters, eigentlich hätte ich mir denken können, dass Sie sich getroffen fühlen. Das war zwar nicht meine Absicht, lässt sich aber nicht mehr ändern. Es gibt durchaus nicht nur chronisch Kranke, die an ihrer Krankheit selbst schuld sind. Entgegen Ihrer Meinung habe ich mehrere Bekannte, die eine Organtransplantation (Niere) hinter sich haben. Allerdings sind damit nicht alle restlos glücklich. Das transplantierte Organ wird nie ein vollwertiges Teil des Körpers. Es gibt immer Abstoßungsreaktionen, die mit Hilfe starker und vieler Medikamente unterdrückt werden müssen. Bei jedem Zwicken im Bauch müssen sie an eine mögliche Abstoßungsreaktion denken. Die Nebenwirkungen der diversen Medikamente wirken sich auch nicht unbedingt wohltuend auf den Organismus aus.
Zudem werden viele Organtransplantationen heute einfach deswegen gemacht weil wir es können. Wie es bei vielen eigentlich unnötigen Operationen auch gemacht wird. Mancher Transplantierte würde ohne Transplantation genauso lange und mit auch nicht mehr Beschwerden leben.
Deshalb möchte ich auch kein Organempfänger sein, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mit diesen Problemen weiterleben möchte. Zudem ist der „Spender“ bei der Entnahme nicht tot und aus diesem Grund möchte ich kein Spender sein. Dies ist meine heutige Meinung und es besteht eine geringe Möglichkeit, dass ich es mir im Ernstfall doch anders überlegen würde, das möchte ich nicht völlig ausschließen.
Zu „Spenden“ über die ich selbst bestimmen kann und die ich überlebe, z.B. Blut, Knochenmark, Haut u.ä. bin ich bereit.
Möglicherweise sehe ich das auch anders, weil ich daran glaube, dass die menschliche Existenz mit dem Tod nicht zu Ende ist.
Ich kann verstehen, wenn Sie anders denken und ich hoffe, dass für Sie falls noch nötig bald ein Spender gefunden wird. Dann und auch im anderen Fall hoffe ich, dass Sie mit dem Transplantat möglichst lange und ohne Beschwerden leben.
Es gibt „Organspender“ und Organempfänger und beide haben das Recht auf ihre persönlich Einstellung, aber ich möchte auch dass meine Einstellung von anderen respektiert wird.
MfG Udo Enchelmayer

Dirk Peters
unregistriert
erstellt am: 25. April 2001 09:53           
Herr Enchelmayer,

über die Probleme, die eine Organtransplantation mit sich bringt, brauchen Sie mir nun wirklich nichts zu erzählen. Das ist ein Thema mit dem ich mich sehr ausführlich befasst habe und befasse.

Wie Sie allerdings auf die etwas merkwürdige Idee kommen, dass Organtransplantationen durchgeführt werden, die nicht medizinisch notwendig, sondern nur machbar sind, müssten Sie allerdings noch einmal erklären. Besonders den Leuten, die auf der Warteliste sterben, da kein Spenderorgan verfügbar ist.

Ich kann es respektieren, wenn Sie persönlich sich gegen eine Organspende entscheiden, wobei ich es einmal dahingestellt lasse, ob Sie sich immer noch gegen eine Transplantation entscheiden, wenn es um Ihr eigenes Leben geht. Sie können mir ruhig glauben, dass sich in so einer Situation die Prioritäten gehörig verschieben.

Ich werde es jedoch niemals aktzeptieren, dass Leute wie Sie, schwer kranken Menschen, für die es ums Überleben geht, das Recht auf Leben absprechen, da sie - Ihrer Meinung nach - ihre Krankheit ja selbst verschuldet haben. Was glauben Sie eigentlich, wer Sie sind, dass Sie sich die Entscheidung, wer "unverschuldet" erkrankt und somit einer Transplantation "würdig" ist und wer nicht anmassen?

Ich füge hier einen Link auf einen Artikel im Spiegel zu diesem Thema ein.

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,119308,00.html

Da es hier um einen Säugling geht, berührt einen die Geschichte besonders. Aber jeder sollte sich die Frage stellen, ob die Betroffenen die Sache anders empfinden würden, wenn es um einen Erwachsenen geht. Würden die Angehörigen dann weniger Angst, Schmerz, Hoffnung und - im Falle einer gelungenen Transplantation - Glück über die Rettung eines ihnen nahe stehenden Menschen empfinden?

Dirk Peters
unregistriert
erstellt am: 25. April 2001 10:47           
Herr Enchelmayer,

ein kleiner Nachtrag zu Ihrer Äußerung:

"...Möglicherweise sehe ich das auch anders, weil ich daran glaube, dass die menschliche Existenz mit dem Tod nicht zu Ende ist. ..."

Hierzu ein Zitat aus der gemeinsamen Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz und des Rates der Evangelischen Kirchen in Deutschland.

"Wer für den Fall des eigenen Todes die Einwilligung zur Entnahme von Organen gibt, handelt ethisch verantwortlich, denn dadurch kann anderen Menschen geholfen werden, deren Leben aufs höchste belastet oder gefährdet ist. Angehörige, die die Einwilligung zur Organtransplantation geben, machen sich nicht eines Mangels an Pietät gegenüber den Verstorbenen schuldig. Sie handeln ethisch verantwortlich, weil sie ungeachtet des von ihnen empfundenen Schmerzes im Sinne des Verstorbenen entscheiden, anderen Menschen beizustehen und durch Organspende Leben zu retten."

"Aus christlicher Sicht ist die Bereitschaft zur Organspende nach dem Tod ein Zeichen der Nächstenliebe und Solidarisierung mit Kranken und Behinderten."

Dirk Peters
unregistriert
erstellt am: 25. April 2001 12:45           
Herr Enchelmayer,

noch ein Nachtrag. Ich gehe mal davon aus, dass Sie sich auf die Nierentransplantierten in Ihrem Bekanntenkreis beziehen, wenn Sie schreiben, dass
"...Mancher Transplantierte würde ohne Transplantation genauso lange und mit auch nicht mehr Beschwerden leben. ..."

Hier würde ich Ihnen jedoch dringend anraten, sich einmal mit dem Krankheitsbild der dialysepflichtigen Niereninsuffiezienz und insbesondere ihren Langzeitfolgen zu beschäftigen!

Glauben Sie wirklich es ist ein vergnügungssteuerpflichtige Veranstaltung sich 3x die Woche für 4 - 5 Stunden an die Maschine zu legen? Auch die Punktion ist eine wirklich angenehme Sache. 2 Punktionen x 3 macht 6 Punktionen pro Woche. Und wir sprechen hier nicht von den Nadeln, die Sie vom Arzt kennen. Es handelt sich um Nadeln mit einem Durchmesser von 1,2 bis 2 mm. Sie können sich das ja mal auf einem Lineal anschauen. Vielleicht reicht Ihre Vorstellungskraft aus, sich vorzustellen, wie der Shunt nach einem Jahr Dialyse aussieht.
Oder vielleicht versuchen Sie nur einmal für 4 Wochen eine strikt kalium- und phosphorarme Diät, wie sie für Dialysepatienten lebensnotwendig ist, einzuhalten. Ich wünsche Ihnen jetzt schon viel Vergnügen.
Haben Sie schon einmal versucht im Hochsommer mit einer Flüssigkeitszufuhr von 500 bis 800ml pro Tag auszukommen? Wohlgemerkt - nicht Trinkmenge sondern Flüssigkeitszufuhr, also incl. der Flüssigkeit die über die Nahrung (Obst, Gemüse, Suppen etc.) aufgenommen wird. Wie gesagt - ein fast beschwerdefreies Leben.
Aber leider kommen noch ein paar andere Dinge hinzu. Zum Beispiel ein stark erhöhtes Infektionsrisiko. Dabei sollte man auch das Thromboserisiko im Shunt nicht vergessen.

Wie sieht es mit den Langzeitproblemen durch das ständige up and down (Entgiftung durch die Dialyse und wieder schleichende Vergiftung des Körpers zwischen den Dialysen) aus? Was ist mit den Problemen des Knochenstoffwechsels (Stichwort Weichteilverkalkung)?

Was ist mit den Nebenwirkungen der lebensnotwendigen Medikamente?

Haben Sie eigentlich eine Vorstellung davon, wie schwer es ist den Blutdruck eines Dialysepatienten vernünftig einzustellen?

Haben Sie sich einmal mit den Langzeitwirkungen auf das Herz-, Kreislaufsystem bei Dialysepatienten beschäftigt? Welche Langzeitbelastungen mit welchen Folgeschäden durch die ständige Flüssigkeitseinlagerung im Körper entstehen?

Also bevor Sie hier kraft Ihrer Weisheit postulieren, wer mit welchen Beschwerden doch locker leben kann, wäre es vielleicht angebracht, sich vorher etwas besser zu informieren.

Dirk Peters

Udo Enchelmayer
Mitglied
erstellt am: 25. April 2001 16:14     Sehen Sie sich das Profil von Udo Enchelmayer an!   Senden Sie Udo Enchelmayer eine eMail!     
Herr Peters,
dass Sie Transplantationen anders sehen als ich kann ich verstehen. Dass ein Leben mit der Dialyse nicht einfach ist weiß ich auch. Das ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass ich weder Organspender noch Organempfänger sein will. Auch was die deutsche Bischofskonferenz und der Rat der Rat der Evangelischen Kirche dazu sagen ist für mich da nicht massgebend. Es ist mein Körper und mein Sterben und nicht der/das des Herrn Bischofs oder Rates.
Ich möchte auch nicht darüber entscheiden wer an seiner Erkrankung selbst schuld ist und wer eine Transplantation erhält, wie Sie mir unterstellen.
Dass Sie sich mehr mit den Problemem der Organtransplantation und Dialyse beschäftigen und vermutlich auch auf ein Spenderorgan hoffen ist selbstverständlich. Trotzdem lasse ich mir von Ihnen wegen meiner Einstellung kein schlechtes Gewissen einreden.
Übrigens war ich als Physiotherapeut lange an verschiedenen Krankenhäusern beschäftigt und meine Frau war Krankenschwester, u.a. OP-Schwester. Ich glaube mir deshalb auch ein Urteil darüber erlauben zu können ob unnötige Operationen gemacht werden.
In den letzten Jahren hatte ich auch näheren Kontakt zu einem antroposophischen Altenheim. Dort wird ja auch die von einigen Forumsteilnehmern so verdammte Homöopathie betrieben. Dort konnte ich mehrfach feststellen, dass verschiedene Heimbewohner trotz Verzicht auf die ihnen dringend nahegelegten Operationen, nur mit der dort üblichen Behandlung, ein hohes und lebenswertes Alter erreichten.
Noch einmal : Wer Organe spenden will soll das tun. Wer Organe transplantiert haben will soll das auch für sich entscheiden. Aber wer auf ein Transplantat wartet, sollte trotzdem auch die Ansicht derer respektieren, die , aus welchen Grümnden auch immer, keine Organspender sein wollen.
So und jetzt können Sie darauf antworten was Sie wollen. Ich werde es möglicherweise lesen, aber nicht mehr darüber diskutieren.

Dr. Matthias Solga
Mitglied
erstellt am: 25. April 2001 19:30     Sehen Sie sich das Profil von Dr. Matthias Solga an!   Senden Sie Dr. Matthias Solga eine eMail!     
Herr Enchelmayer: So kann ich Ihnen nur voll uns ganz zustimmen: Es ist die Entscheidung eines Jeden, ob er Organspender sein mag oder nicht. Natürlich wird Jeder auch seine Gründe dafür oder dagegen darlegen können. Es hatte in der Diskussion nur bisweilen den Anschein, als ob Menschen, die einer Organspende positiv gegenüberstehen, als veranwtrotungslos dargestellt würden. Dies war nicht richtig. Daß es Menschen gibt, die sich gegen eine Organspende aussprechen, ist absolut akzeptabel! Es wäre ganz schlimm, wenn das nicht so sein dürfte. Daß es so sein kann, ist ein Teil der Freiheit, die ich so schätze. Und daß wir hier uns darüber verständigen können, und Unentschlossene sich selber ein Bild, auch aus der Diskussion hier machen können, ist vollkommen in Ordnung.

Stiens
Mitglied
erstellt am: 25. April 2001 20:13     Sehen Sie sich das Profil von Stiens an!   Senden Sie Stiens eine eMail!     
Das folgende "Zitat" hängt über meinem Schreibtisch:

MEIN LETZTER WILLE

Eines Tages werde ich in einem Krankenhaus auf einem fein säuberlich über eine Matratze gespanntem weißen Laken liegen. Irgendwann wird ein Arzt konstatieren, daß meine Gehirntätigkeit aufgehört hat, meine Lebensuhr abgelaufen ist.

Versucht dann nicht, mich mit irgendwelchen Apparaten künstlich noch einmal zum Leben zu erwecken. Und sprecht nicht vom Sterbebett. Verwendet meionen Leichnam, damit andere besser leben können.

Gebt meine Augen einem, der noch nie die Sonne aufgehen, das Gesicht eines Neugeborenen oder die Liebe in den Augen einer Frau gesehen hat. Gebt mein Herz jemandem, dem das eigene Herz tagaus tagein peinigende Schmerzen bereitet hat. Gebt mein Blut einem jungen Menschen, den man aus den Trümmern seines Autos gezogen hat, damit er weiterleben und einmal seinen Enkelkindern beim Spielen zusehen kann. Gebt meine Nieren einem, der sich nur mit Hilfe einer Maschine am Leben halten kann. Nehmt meine Knochen, meine Muskeln und Sehnen und alle Nervenstränge und seht zu, ob ihr damit nicht ein gelähmtes Kind bewegungsfähig machen könnt.

Untersucht mein Gehirn bis in den letzten Winkel, nehmt euch davon was ihr wollt und experimentiert damit. Vielleicht hilft es euch das, eines Tages einen sprachgestörten Jungen zu heilen und einem tauben Mädchen das Hörvermögen zu schenken.

Was dann noch von mir übrig ist, das verbrennt und verstreut die Asche in alle Winde, damit die Blumen schöner blühen.

Und wenn ihr etwas begraben müßt, dann begrabt meine Fehler, meine Schwächen und alle Vorurteile, die ich gegen meine Mitmenschen gehegt habe.

Gebt meine Sünden dem Teufel und meine Seele GOTT.

Wollt ihr meiner gedenken, so tut es mit einer guten Tat zum Wohle der Menschen, die euch brauchen, oder mit einem guten Wort.

Wenn ihr all das tut, dann werde ich ewig leben.

Zitat ende

Das zur Frage von Organspende und Sterbehilfe

Margot
unregistriert
erstellt am: 26. April 2001 07:26           
An Stiens,

das war wunderschön was Sie da geschrieben haben und sollten Sie wirklich so denken so kann ich Sie nur bewundern.

Leider kann ich nicht so denken, ich finde das schade und bedauere das, aber vielleicht lässt Gott mir noch genügend Zeit um meine Vorurteile zu überwinden.

Gruss
Margot

Dirk Peters
unregistriert
erstellt am: 26. April 2001 11:45           
Herr Enchelmayer,

wie oft soll ich es noch wiederholen?

DIE ENTSCHEIDUNG ZUR ORGANSPENDE IST EINE HÖCHSTPERSÖNLICHE, DIE JEDER FÜR SICH SELBST TREFFEN MUSS! SOLLTE SICH JEMAND DAGEGEN ENTSCHEIDEN, SO IST DAS ZU RESPEKTIEREN!

Es geht mir wirklich nicht darum, Sie zur Organspende zu bekehren!!!!

Es geht hier einzig und allein um die menschenverachtenden Argumente, mit denen Sie Ihre Ablehnung begründet haben, die ich nicht akzeptieren kann und will! Ich habe Sie an diesen Stellen zitiert (Ihre Postings waren an Eindeutigkeit ja wohl nicht zur überbieten) und Ihnen auf Ihre - in meinen Augen - ziemlich fragwürdigen Argumente geantwortet. Also kann ich nicht ganz nachvollziehen, dass ich Ihnen diese Dinge unterstellt haben soll, aber ich bin gerne bereit Sie noch einmal zu zitieren:

"...Organtransplantationen befürworte ich höchstens für Kinder, die sind ohne eigenes Verschulden an einer möglicherweise durch eine Organtransplantation zu heilenden Krankheit erkrankt.
Wer seine Organe kaputtgesoffen, .-gefressen und -geraucht hat, soll auch die Folgen tragen. ..."

Wenn Sie meine und Ihre Postings etwas genauer gelesen hätten, wäre es Ihnen vielleicht auch aufgefallen.

Hätten Sie eine Organspende ohne weitere Begründung abgelehnt, so wäre ich nicht weiter darauf eingegangen (außer vielleicht mit meiner Standardbemerkung s.o).
Sie sollten jedoch bedenken, dass Ihre Postings von sehr vielen Leuten gelesen werden und Sie mit den Sprüchen, die Sie hier abgelassen haben, die gesamte Transplantationsmedizin und die Betroffenen in Misskredit bringen!

Den Beschluss der Bischofkonferenz und des Rates der EKD habe ich zitiert, da ich Ihre Äußerung zum Ende des Lebens in eine eher theologische Richtung interpretiert habe.

Aber mal abgesehen davon, würde mich wirklich interessieren, wann und wo in Deutschland Transplantationen durchgeführt wurden, die nicht medizinisch begründet sondern nur machbar waren. Vor allem um was für Transplantationen es sich hierbei gehandelt hat. Ich gehe mal davon aus, dass Sie eine solche Behauptung auch mit Fakten unterlegen können.

Herr Stiens,
dem kann ich nichts hinzufügen...


Margot,
ich glaube jetzt sind Sie etwas zu hart zu sich selber. Ich würde es nicht Vorurteile nennen, sondern eher Vorbehalte.

Die Entscheidung zur Organspende setzt voraus, dass man sich mit seiner eigenen Sterblichkeit auseinandersetzt. Wer tut das schon gerne?

Aber es freut mich, dass Sie zumindest nachdenklich geworden sind.

Dirk Peters

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