Datum: 06.08.2001 21:35:44 Autor: der Hanseat ©
Grömitz (Ostsee) : RTL narrte DLRG und Notärzte.


Grömitz (Ostsee) : RTL narrte DLRG und Notärzte.
Helle Aufregung in Grömitz . Ein Mann schrie in der Ostsee gellend um Hilfe. DLRG-Mitarbeiter strömten aus allen Himmelsrichtungen heran.
Gerade noch rechtzeitig konnten sie den immer wieder untertauchenden Mann über Wasser halten.

Andere Badegäste alarmierten Polizei und die Rettungsleitstelle des Kreises Ostholstein in Eutin.

Die Rettungsleitstelle tat alles menschenmögliche: Ein Retungswagen mit einem Notarzt, der eigentlich zu einem Verkehrsunfall unterwegs war, wurde zu dem Ertrinkenden umgeleitet.
Der Hubschrauber des Kreises Ostholstein hob ebenfalls von Eutin aus mit einem Notarzt an Board zum Strand ab, da man hoffte , daß er eher eintreffen werde als der Notarztwagen.
Das Boot der Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger wurde von Neustadt aus in Marsch gesetzt. Ebenso ein Boot der Wasserwacht und die Wasserschutzpolizei.

Als der Ertrinkende von den DLRG-Kräften endlich an den sicheren Strand gebracht wurde und man mit der Wiederbelebung beginnen wollte, wurde dieser plötzlich putzmunter und erklärte, daß er vom TV-Sender RTL sei und man die Retter testen wollte.

Stinksauer reagierten Rettungskräfte und Polizei.

Abgesehen von den hohen Kosten die bei den Rettern verursacht wurden, hatte dieser Scherz eine böse Begleiterscheinung:
Die Schwerverletzten des Verkehrsunfalles einige Kilometer weiter mußten dadurch ohne Notarzt vor Ort von einem Rettungssanitäter und einem Zivildienstleistenden versorgt werden.
Angehörige der Unfallopfer kündigten bereits Klage gegen RTL an.

RTL verstand die ganze Aufregung angeblich nicht. "Das haben wir schon öfter so gemacht, um die Schnelligkeit der Retter zu testen", sollen die Mitarbeiter gesagt haben.

Der "Ertrinkende" sieht sich nun mit einer Anzeige wegen Vortäuschung einer Straftat konfrontiert.

Offenbar haben die Strafanzeigen in der Vergangenheit nicht gerade eine abschreckende Wirkung auf das RTL-Team gehabt.
Auch hier zeigt sich mal wieder, was milde Strafen bewirken.
Sind die Strafen für den vorsätzlichen Mißbrauch von Rettungskräften nicht viel zu niedrig ?