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23. August 2001
Aribert Deckers, 6.3.2007
BfArM warnt vor den Präparaten "Galavit" und "Ukrain"
Die beiden als
"Galavit" und "Ukrain" bekannten Produkte werden zur Zeit massiv z.B. im
Internet beworben und zur Behandlung von diversen bösartigen
Krebs-Erkrankungen sowie weiterer schwerer Leiden angepriesen. Beide Produkte
sind in Deutschland und der übrigen Europäischen Union nicht zugelassen.
Insbesondere Krebspatienten wird dringend geraten, sich nicht von
unbegründeten Heilsversprechen verunsichern zu lassen. Sie sollten sich nur
mit Arzneimitteln behandeln lassen, deren Wirksamkeit, Qualität und
Unbedenklichkeit im Rahmen eines Zulassungsverfahrens geprüft und für
akzeptabel gehalten wurde.
"Ukrain" ist nach Angaben des Herstellers
ein semisynthetisches Mischpräparat aus dem Zytostatikum Thiotepa und
Inhaltsstoffen (Alkaloiden) des Schöllkrauts. (Chelidonium majus L.). Den
Behauptungen des Herstellers zufolge soll es für die Therapie nahezu aller
Tumore, bei sonstigen schweren Erkrankungen, sowie vor und nach Operationen
geeignet sein. Wissenschaftlich belastbare Belege für eine angemessene oder
ausreichende Prüfung der Wirksamkeit oder Sicherheit sind allerdings nicht
bekannt.
"Galavit" enthält nach den Angaben des Herstellers als
wirksamen Bestandteil einen Abkömmling des Phthalazins. Dieser Wirkstoff
scheint mit dem Reagenz Luminol identisch zu sein, das zur chemischen
Lichterzeugung verwendet wird. Der Hersteller verspricht eine Wirksamkeit
unter anderem bei zahlreichen akuten und chronischen Infektionen,
Folgezuständen nach Operationen, Bestrahlung und Chemotherapie sowie Therapien
mit Immunsuppressiva und Kortikosteroiden. Auch hier sind keine
wissenschaftlich belastbaren Belege zur Wirksamkeit oder Sicherheit
bekannt.
In verschiedenen Stellungnahmen haben sich auch die
Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, die Deutsche
Krebsgesellschaft e.V. und die Studiengruppe "Methoden mit unbewiesener
Wirksamkeit in der Onkologie" der Schweizerischen Krebsliga kritisch mit
diesen Präparaten befaßt und von deren Verwendung abgeraten.
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